Kritik an der jährlichen Erhöhung der Ticketpreise im oberösterreichischen öffentlichen Verkehr kommt vom KPÖ-OÖ-Verkehrssprecher und Linzer Gemeinderat Michael Roth-Schmida: „Es ist eine falsche Maßnahme wenn sinnvolle gesellschaftliche Leistungen, wie zum Beispiel der öffentliche Verkehr (ÖV), immer teurer werden.“
Roth-Schmida weiter: „Wer etwa mit dem Bus von Linz nach Freistadt fährt, bezahlt ohne jeglichen Ermäßigungsanspruch ab dem 1.1.2024 für die Einzelfahrt 10,50 Euro und für ein Tagesticket das Doppelte. Das macht den ÖV nicht gerade attraktiv gegenüber dem Straßenverkehr. Für Menschen in prekären finanziellen Situationen ist die Nutzung fast nicht mehr erschwinglich, vor allem wenn sie nur gelegentlich mobil sind.”
Der oberösterreichische Verkehrsverbund (OÖVV) erhöht auch 2024 die Fahrpreise um durchschnittlich gut 5%. Ausnahme sind nur die Jahresnetzkarten in Form des Klimatickets OÖ (mit und ohne Kernzonen), die nicht erhöht werden. Das Klimaticket für ganz Oberösterreich ist aber im Vergleich zu den anderen Bundesländern nach wie vor am teuersten. Auch steigen die Fahrpreise in den städtischen Kernzonen: Ausnahmen wie das Umweltticket der Stadt Linz – das mit 285 Euro für in Linz wohnhafte Menschen gleich bleibt, bestätigen nur die Regel. Die Preise für Einzelfahrkarten und Tageskarten steigen in Linz um durchschnittlich 2,5 Prozent. In Wels steigen sie um 1,5 Prozent und in Steyr um 6,7 Prozent. Die Preise für Wochen- und Monatskarten werden in allen drei Städten um durchschnittlich 4,8 Prozent erhöht. Auch das Aktivpass-Ticket für einkommensschwächere Linzer:innen wird um 4,6 Prozent teurer.
Die KPÖ-Oberösterreich fordert deshalb als ersten Schritt einen umfassenden Erhöhungsstopp im OÖVV-Tarifgebiet. Dafür soll das Land Oberösterreich die finanziellen Zuschüsse erhöhen. „Die Landesregierung muss mehr für den öffentlichen Verkehr tun! In Oberösterreich wird aber stattdessen weiter der Straßenverkehr massiv ausgebaut und für den öffentlichen Verkehr bleiben nur marginale Verbesserungen übrig. Verkehrswende geht anders!“ meint der Verkehrssprecher und stellvertretende Landessprecher der KPÖ-OÖ.