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Den 1989 eingeführten Linzer Aktivpass erhalten alle in Linz mit Hauptwohnsitz gemeldeten Personen ab 18 Jahren mit einem Einkommen von maximal 1.275 Euro (Stand 2020).
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Durch die vergleichsweise gute Konjunkturentwicklung in den letzten Jahren ging die Zahl der Aktivpassbesitzer*innen vom Höchststand im Jahre 2015 (42.657) zurück. Durch Einkommensverschlechterungen infolge der Corona-Krise ist jedoch ab 2020 wieder mit einem Anstieg zu rechnen.
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Mit Stand von August 2020 nutzten 32.198 Linzer*innen den Aktivpass, also fast ein Sechstel der Stadtbevölkerung von aktuell rund 208.000 Menschen.
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Rund 70 Prozent der Aktivpass-Inhaber*innen sind Frauen mit geringem Einkommen, vor allem Teilzeitbeschäftigte, Pensionistinnen, Frauen in Karenz, erwerbslose Frauen die Arbeitslosengeld, Notstandshilfe oder Mindestsicherung beziehen, geringfügig Beschäftigte, in Ausbildung stehende Frauen sowie Hausfrauen ohne eigenes Einkommen.
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Der Aktivpass ermöglicht mit dem freien oder ermäßigten Eintritt in Bädern, Museen, Galerien, Theatern und sonstigen Einrichtungen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
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Seit 2007 können Aktivpass-Inhaber*innen auch ein Monatsticket der Linz Linien um 13,50 Euro (Stand 2020) erwerben, was zur Förderung des öffentlichen Verkehrs beiträgt und damit auch eine ökologische Komponente hat. 2015 kauften im Monatsdurchschnitt 28.235 Aktivpass-Inhaber*innen, also 66 Prozent, ein solches Monatsticket.
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Der Aktivpass ist niedrigschwellig, relativ unbürokratisch und unabhängig vom Haushaltseinkommen und gilt als ein zentraler Baustein der Linzer Sozialpolitik.
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Seit Jahren drängt die FPÖ mit dem Argument des Missbrauchs und der Verbesserung der „Treffsicherheit“ auf die Verschlechterung des Linzer Aktivpasses.
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Bereits 2014 erreichte die FPÖ durch Zustimmung von SPÖ und ÖVP die Streichung des Aktivpasses für Studierende mit Nebenwohnsitz in Linz.
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In dem nach der Gemeinderatswahl 2015 abgeschlossenen Koalitionspakt von SPÖ und FPÖ war beabsichtigt, das Haushaltskommen als Grundlage für den Anspruch zu nehmen, was jedoch bis heute nicht realisiert werden konnte.
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Zuletzt wurde im Gemeinderat ein FPÖ-Antrag am 1.3.2018 mehrheitlich von SPÖ, FPÖ, ÖVP und NEOS dem Sozialausschuss zugewiesen. Von der FPÖ wurde gefordert, dem Aktivpasses nicht mehr wie derzeit das individuelle Einkommen, sondern das Haushaltseinkommen für die Gewährung einer Wohnbeihilfe (2016: 10.586 Linzer Haushalte) zugrunde zu legen.
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Weiters fordert die FPÖ, den Aktivpass erst nach einer Mindestaufenthaltsdauer von 12 Monaten in Linz, Drittstaatsangehörige nach fünf Jahren in Österreich und nur für österreichische Staatsbürger*innen, EU/EWR-Bürger*innen und Konventionsflüchtlinge zu gewähren.
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2018 wurde von der Linz AG der Preis für das Monatsticket von zehn auf 13 Euro, 2019 neuerlich auf 13,50 Euro angehoben.
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In einer Sonderprüfung der Linzer Stadtfinanzen durch den Landesrechnungshof vom Mai 2020 sowie einem Papier der Stadtsenatsklausur zur Corona-Krise ebenfalls vom Mai 2020 wird eine Evaluierung des Aktivpasses gefordert, erfahrungsgemäß bedeutet das Verschlechterungen, um Kosten zu sparen.
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Die Linzer KPÖ lehnt eine Verschlechterung beim Aktivpass ab und hat daher bereits im Februar 2016 die Aktion „Aktivpass, bleib wie du bist!“ gestartet. Diese Kampagne wird jetzt unter dem Titel „Aktivpass: Wichtiger denn je!“ weitergeführt.
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Diese Aktion kann online unter www.aktivpasslinz.at/unterschreiben/ unterstützt werden. Infos zu dieser Aktion (Folder, Flyer, Postkarten, Aufkleber, Plakate, Unterschriftenlisten) senden wir auf Anforderung (Mail ooe@kpoe.at oder Telefon 0732 652156) gerne zu.